Das Thema Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (Environmental, Social und Governance, kurz ESG) ist präsenter als je zuvor und drängt Unternehmen dazu, der steigenden Nachfrage von Anlegern nach einer ESG-konformen Firmenpolitik nachzukommen. Das „E“ für Environmental, also den Klima- bzw. Umweltschutz, spielt dabei eine besondere Rolle.
Die Zeit drängt!
Der einsetzende Klimawandel hat sich zu einem Thema höchster Dringlichkeit entwickelt. Er betrifft uns alle und könnte unsere Zivilisation aufgrund des zu langen Festhaltens an fossilen Brennstoffen teuer zu stehen kommen.
Die globale Erwärmung ist ein nicht zu leugnender Fakt und einschneidende Maßnahmen in der Energiepolitik sind zwingend erforderlich, um das Schlimmste zu verhindern. Wir sind bereits spät dran – aber noch nicht zu spät! Als Vermögensverwalter ergreift Lyxor die Chance, seinen Einfluss im Kampf gegen den Klimawandel wahrzunehmen. Seitens der Politik wurde die Auflage klimafreundlicher Indizes initiiert und über unser Angebot an innovativen Indexfonds auf eben diese Indizes tragen wir dazu bei, Investorengelder verstärkt in klimafreundliche Anlagen zu lenken. Lyxor ist sich seiner Verantwortung bewusst – sind Sie es auch?
Bereit für die Herausforderung!
Im Pariser Klimaschutzabkommen von 2015 haben sich 195 Länder dazu verpflichtet, die globale Erderwärmung auf „weit unter 2° C gegenüber dem vorindustriellen Niveau“ zu senken und streben „Bemühungen zur Begrenzung des Temperaturanstiegs auf 1,5° C“ an. Diese Ziele können nur über einen rigorosen Wandel in der Klimapolitik und eine radikale Reduzierung der Treibhausgasemission erreicht werden.
Der Weg dorthin ist steinig und verlangt jedem von uns eine Menge ab. Woher weiß ich als Anleger, ab wann eine Investition klimafreundlich ist und zu einer Reduzierung der Treibhausgasemission und -damit verbunden einer Begrenzung der globalen Erderwärmung - beiträgt?
Neue Maßstäbe setzen
Dank der Arbeit von Organisationen wie der CDP (Carbon Disclosure Project), der Taskforce für klimabezogene finanzielle Offenlegung (TCFD) und der Initiative Science-Based Targets (SBT, Initiative, die auf wissenschaftlicher Basis Reduktionsziele für Treibhausgasemissionen berechnet) gibt es einen transparenten Rahmen für die Berechnung, die Prognose sowie die Offenlegung von Daten zu den CO2-Emissionen von Unternehmen.
Die wissenschaftsbasierten Reduktionsziele SBTs stellen die Verbindung zwischen den beabsichtigten CO2-Emissionen einzelner Unternehmen und einem prognostizierten durchschnittlichen Temperaturanstieg her. Die Verknüpfung eines Referenzindex oder eines Portfolios mit einer bestimmten Temperaturgradzahl lässt sich für Anleger – wie bei einem Fieberthermometer - leicht erfassen und gibt auf einfache Weise Auskunft über die Klimafreundlichkeit einer Anlage.
Die aktuellen Zahlen in ihrer jetzigen Form sind schockierend und geben Anlass zur Sorge: Alle bedeutenden Aktienindizes implizieren derzeit einen Temperaturanstieg von mindestens 4° C – und das könnte katastrophale Auswirkungen haben.1
Benchmark-Regulatorik: Fieberthermometer für die Welt der Indizes
Die EU ist aktuell dabei, die Regulierung ihrer Benchmark-Vorschriften zu erneuern und die Berechnung von Referenzindizes unter klimapolitische Auflagen zu stellen. Anbieter von Indizes wie beispielsweise MSCI oder S&P werden dazu angehalten offen zu legen, ob die von ihnen zur Verfügung gestellten und berechneten Indizes mit den Erderwärmungstemperaturzielen des Pariser Klimaschutzabkommens in Einklang stehen.
Darüber hinaus wirkt die Benchmark-Regulatorik auf eine Berücksichtigung der Climate Transition Benchmarks (CTB) und der Paris-Aligned Benchmarks (PAB) hin. Durch diese Vorgaben für die Erschaffung neuer Referenzindizes wird es in Zukunft wesentlich einfacher (und transparenter), Anlageinstrumente wie beispielsweise Indexfonds aufzulegen, die den Zielvorgaben über die Begrenzung des Temperaturanstiegs auf 1,5° C gegen über dem vorindustriellen Niveau entsprechen.
Wir sind davon überzeugt, dass sich die Kennzeichnung von Referenzindizes mit dem CTB- und PAB-Label – ähnlich wie beispielsweise die Kennzeichnung von Bio-Lebensmittel – durchsetzen wird. Damit haben Anleger die Möglichkeit, wie bei einem Fieberthermometer auf einen Blick zu erfassen, inwiefern ein Index sauber ist, also klimapolitische Vorgaben berücksichtigt werden. Im Umkehrschluss werden altbekannte Indizes, die nach wie vor von der Mehrheit der institutionellen Anleger gehalten wird, als schmutzig bzw. nicht-klimafreundlich gebrandmarkt.
Die neuen Benchmark-Vorschriften der EU stellen einen Meilenstein dar und tragen dazu bei, dass zukünftige Investitionen und Unternehmensbewertungen an einen CO2-Fußabdruck gekoppelt werden.
Sensibilisierung für die Bedeutung der dringend einzuleitenden Energiewende
Die Koppelung eines Index an ein Temperatur-Szenario macht es transparent: Konzerne, Großunternehmen, Fondsmanager, Vermögensverwalter sowie Banken und Sparkassen werden mit der Fieberkurve eines Index konfrontiert und dazu angehalten, gegenüber Kunden, potenziellen Neukunden und der Öffentlichkeit durch ihre Anlageentscheidung eine klimapolitische Stellung zu beziehen. Ein erster Schritt, das Fieber zu senken und sich dem 1,5° Celsius-Ziel anzunähern!
Vor diesem Hintergrund gehen wir davon aus, dass Investoren sich gezwungen sehen, ihre Gelder vorzugsweise in CTB und PAB-konforme Anlagen zu lenken. Zusätzlicher Druck könnte zudem durch Aktionäre ausgeübt werden: Wenn die Bewertung eines Unternehmens in Zukunft an seinen CO2-Fußabdurck gekoppelt ist, haben Aktionäre die Möglichkeit darauf hinwirken, dass das Management eines Unternehmens die erforderlichen energiepolitischen Entscheidungen trifft, um ihren Teil zur Energiewende beizutragen und den eigenen CO2-Fußabdruck zu verbessern.
Die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Dringlichkeit der Klimawende sowie eine vorausschauende, klimapolitisch getriebene Benchmark-Regulatorik können dafür sorgen, der Begrenzung der Erderwärmung Stück für Stück näher zu kommen.

Was bei der Berücksichtigung der Energiekosten noch falsch läuft
Aktuell werden an den Aktienmärkten unrealistisch niedrige Kosten für Energie und Strom aus nicht nachhaltigen Quellen eingepreist, d.h. die tatsächlichen Kosten der CO2-Emissionen finden keine Berücksichtigung. Und noch viel wichtiger: Die daraus entstehenden Folgekosten in Billionenhöhe werden unter den Teppich gekehrt!
Erhebungen zufolge müssten 80% der bereits ausgemachten fossilen Brennstoffreserven ungenutzt im Erdboden verbleiben, da wir ansonsten eine Überhitzung unseres Planeten riskieren.2
Die Aktienmärkte kalkulieren noch immer noch einen Teil dieser noch nicht geförderten Reserven in die Aktienkurse der Ölproduzenten ein. Dies könnte heute das größte versteckte Risiko in ihrem Anlageportfolio sein - ein Risiko, das nicht abzusichern ist.
Eine Dekarbonisierung, also eine Entkoppelung von fossilen Energieträgern, eines Portfolios ist ohne Energiewende nicht möglich. Ein Schritt, den es unserer Meinung nach wert ist zu gehen und zu dem es keine Alternative gibt. Das Einläuten der Energiewende wird in unseren Augen die große Herausforderung der kommenden Jahrzehnte sein.
Die Anpassung eines Portfolios stellt uns vor enorme Herausforderungen und es könnte Jahre dauern, bis das Wissen um die Folgen der globalen Erderwärmung in das Bewusstsein aller Marktteilnehmer vorgedrungen ist - Jahre, die wir nicht haben. Die großen Indexanbieter können mit der Berechnung innovativer Indizes einen ersten Schritt in die richtige Richtung weisen.
Mit den richtigen Indizes und den dazugehörigen ETFs die Energiewende beschleunigen
Wir sind davon überzeugt, dass ein quantitativer, regelbasierter Ansatz der beste Weg ist, um sich die unendlichen (und weiter wachsenden) verfügbaren Mengen an Klimadaten zu Nutze zu machen. Die weltweit führenden Indexanbieter S&P und MSCI haben ihre Klimakompetenz erweitert und berechnen und veröffentlichen Klimaindizes, die für die CTB- und PAB-Labels der EU zugelassen sind.
Selbstredend reicht es nicht aus, diese Indizes lediglich zu berechnen. Sie müssen von Investoren angenommen und auch tatsächlich genutzt werden und Gelder anziehen. Erst wenn auch bedeutende Summen in diese Indizes fließen, kann sich die Energiewende zum Positiven wenden.
Hier können sogenannte Investment Influencer eine Schlüsselrolle spielen. Wenn die ersten Investitionen in ausgewählte Klimaindizes fließen wird damit ein Zeichen gesetzt und weitere Anleger werden folgen, um ihr Portfolio ebenfalls klimafreundlich auszurichten.

Paradigmenwechsel
Wir stehen kurz vor einem Paradigmenwechsel was die Bewertung börsennotierter Unternehmen und die Berechnung von Referenzindizes angeht, von der Größenordnung her vergleichbar mit der Verbreitung der Digitalisierung. Umfassenden Änderungen der Benchmark-Regulatorik könnten der Auslöser für eine sauberere und umweltfreundlichere Zukunft sein.
Dies ist eine einmalige Gelegenheit für ETF-Anbieter, sich für Veränderungen einzusetzen und Anleger mit ihren Investitionen aktiv entscheiden zu lassen, wohin ihr Geld fließt.
Jeder einzelne kann an dieser Revolution teilnehmen - von den größten Vermögensverwaltern bis hin zu Privatanlegern, die für ihren Ruhestand sparen oder Geld anlegen möchten.
Mit der Entscheidung, Geld in klimafreundliche ETFs anzulegen, bewirkt der einzelne mehr, als beim Verzicht auf die Flugreise, die Nutzung des ÖPNV oder der Veränderung hin zu einer veganen Ernährungsweise.3
Was passiert, wenn Millionen von uns dies tun?
Es ist nie zu spät und der Beitrag jedes einzelnen von uns kann nicht hoch genug bewertet werden – packen wir es an!
Entdecken Sie unser Universum an Klimawandel-ETFs!