Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, sprach Lyxor mit dem Smart City-Experten Lukas Neckermann sowie mit Marc Haede vom Indexanbieter MSCI. Im Fokus standen hier einerseits die Kernelemente, die eine intelligente Stadt der Zukunft, also eine Smart City auszeichnen, und andererseits die Frage, wie Anleger das Thema Smart Cities in ihrem Portfolio berücksichtigen können.
Doch was macht das Thema Smart Cities zu einem der spannendsten Themen der nächsten Jahre und Jahrzehnte? Hierzu Smart City-Experte Lukas Neckermann: „Wir sehen in nahezu allen Regionen der Welt einen stark ansteigenden Zuzug in Städte. Besonders deutlich zeigt sich dies an Städten im asiatischen Raum wie Shenzen oder Shanghai. Aber auch in Afrika sehen wir eine rasante Entwicklung: So weist Lagos in Nigeria etwa einen Bevölkerungszuwachs von 1.640 Menschen pro Tag auf.“ Angesichts dieser Zahlen komme man nicht umhin zu hinterfragen, wie solche Wachstumsraten von den städtischen Infrastrukturen „verdaubar“ seien. Die Antwort hierauf sind die sogenannten Smart Cities. Doch was genau sind smarte Städte? „Eine intelligente Stadt ist eine Stadt, die ihre Daten, ihre Ressourcen und ihre Infrastruktur auf die Bedürfnisse ihrer Bewohner richtet – und damit kontinuierlich die urbane Lebensqualität verbessert”, so Lukas Neckermann.
Der Experte definiert sechs Kernelemente, die Smart Cities besonders auszeichnen: Vernetzung, Stromversorgung, Datenmanagement, Infrastruktur, Dienstleistungen & Technologien und natürlich auch Mobilität & Logistik. Diese sechs Faktoren sind in unterschiedlicher Ausprägung miteinander verknüpft. Besonders intuitiv zugänglich gestaltet sich dies bei der Vernetzung und dem Datenmanagement. Um Daten effizient auszuwerten und zu steuern, muss eine Stadt zu allererst die Dateninfrastruktur zur Verfügung stellen, die es Bürgerinnen und Bürgern erlaubt, ein digital vernetztes Leben überhaupt führen zu können. Dieses Leben spiegelt sich dann u.a. im Bereich „Dienstleistungen & Technologie“ wider, der Smart Homes und eine intelligente Bauinfrastruktur umfasst. Die erwähnten Daten wiederum können in den Bereichen Infrastruktur sowie Mobilität und Logistik etwa dazu genutzt werden, den Verkehr intelligent zu steuern, um Staus zu vermeiden oder Ladeinfrastruktur für die Elektromobilität effizient zu platzieren. Alle Bereiche mitsamt den genannten Beispielen greifen allerdings ins Leere ohne eine funktionierende Energieversorgung. Dieses Element ist eine absolute Grundvoraussetzung für jeglichen Erfolg.
Eine weitere Entwicklung hinsichtlich der Smart City wurde durch die Covid-19-Pandemie befeuert: Es geht um die Erschließung der Zweitstädte, was vor allem in Europa eine tragende Rolle spielt. Hier stellt die veränderte Arbeitswelt einen zentralen Aspekt dar. Vor der Pandemie war es noch die Regel, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus den Vorstädten bzw. aus kleineren Orten in die Großstadt gependelt sind, um dort ihrer Arbeit im Büro nachzugehen. Mittlerweile haben sich Home Office und mobiles Arbeiten als nicht mehr wegzudenkende Alternativen in der Arbeitswelt etabliert, die auch nach der Pandemie Bestand haben werden. „Das Zuhause entwickelt sich vermehrt zum Allzweckraum. Die Pandemie hat uns alle gelehrt, dass eine ausreichende digitale Ausstattung hier essenziell ist“, unterstreicht Neckermann. Die Anforderungen an eine Smart City breiten sich also auch von den Großstädten auf die Vorstädte und die sogenannten Zweitstädte aus.
Doch wie wird eine „normale“ Stadt zur Smart City? Viele Bereiche des öffentlichen Lebens sind weiterhin von der Vergangenheit geprägt, was sich auch im Stadtbild widerspiegelt. Einen wichtigen Schritt in Richtung Zukunft und Smart City geht hier etwa Paris. Die französische Hauptstadt möchte perspektivisch zur „15-Minuten-Stadt“ werden.
Was heißt das? Innerhalb von 15 Minuten sollen alle „lebenszentralen“ Orte in der Stadt, wie zum Beispiel Einkaufsmöglichkeiten, Kulturangebote etc., von jedem beliebigen Punkt innerhalb der Stadt erreicht werden können. Entscheidende Maßnahmen auf dem Weg dorthin sind die Reduzierung bzw. sogar die Eliminierung des Autoverkehrs sowie die intelligente Verwendung von öffentlichen Gebäuden wie Schulen, die etwa am Wochenende anderweitig genutzt werden könnten.
Die Ausführungen von Lukas Neckermann zur Smart City implizieren, dass Politik und Wirtschaft in den kommenden Jahren vor spannenden Herausforderungen stehen. Schon jetzt gibt es zahlreiche „Hidden Champions“, Firmen, die den Bau einer Smart City vorantreiben und vor großem Umsatzwachstum stehen. Doch wie können Anleger von dieser Entwicklung profitieren, ohne stundenlange und mühsame Recherchearbeit? Hierzu Marc Haede von MSCI: „Unsere Aufgabe ist es, Indizes zu konzipieren, die es Anlegern ermöglichen, in eine gesamte Industrie bzw. einen bestimmten Sektor zu investieren.“ Bei der Konzipierung solcher Indizes spielen Experten wie Lukas Neckermann eine immer entscheidendere Rolle. Spezialisten helfen dabei, Themen in ihrer Komplexität zu durchdringen und in Einzelsegmente herunterzubrechen, um letztendlich über die Gewichtung der einzelnen Aktien im jeweiligen Megatrend-Index zu entscheiden.
Dazu wird zunächst ein Anlageuniversum definiert, aus dem das Anlageziel abgeleitet werden soll, in unserem Beispiel die Industrien bzw. Aktien rund um das Thema Smart Cities. In einem nächsten Schritt werden in enger Abstimmung mit den Experten Kriterien festgelegt, die zur Auswahl der relevanten Unternehmen herangezogen werden. Weitere Auswahlkriterien folgen, beispielsweise Größen- und Liquiditätsanforderungen an die in den vorangegangenen Schritten vorausgewählten Aktien. Am Ende des Prozesses steht dann die Bestimmung der Aktien, die in unterschiedlicher Gewichtung Eingang in den Index finden. Resultat des hier stark vereinfacht dargestellten Verfahrens ist ein Index, der Megatrend-Themen wie Smart Cities breit abbildet und regelmäßig, nämlich vierteljährlich, auf Übereinstimmung mit dem Indexziel überprüft wird. Für Anleger besteht somit die Möglichkeit, mit Lyxor ETFs einfach und preisgünstig in die Chancen zu investieren, die Megatrends langfristig als Depotbeimischung bieten können. Lernen Sie auf www.LyxorETF.de unsere Megatrend-ETFs kennen, die Ihnen Zugang zu fünf spannenden Wachstumsthemen bieten, darunter auch Smart Cities: