Intelligente Städte und Widerstandsfähigkeit gegen Pandemien
In unserer ersten Ausgabe von Thematic Insight zu intelligenten Städten1 haben wir uns mit dem menschlichen Aspekt dieses Themas befasst, mit besonderem Schwerpunkt auf der Verbesserung unseres Lebensraums. In der Coronakrise wird dieser Aspekt weltweit einer harten Prüfung unterzogen: Sind die hinter intelligenten Städten stehenden Technologien tatsächlich in der Lage, die schlimmsten Auswirkungen der Pandemie abzumildern?
Wie bereits in der ersten Ausgabe erläutert, ist die Wahrscheinlichkeit bei von uns als „intelligenter“ betrachteten Städten definitionsgemäß weitaus höher, dass ein Bereitschaftsplan, ein Resilienzplan oder ein vollständig eingerichtetes Krisenzentrum – insbesondere mit „Anbindung“ an verschiedene wichtige Quellen für Live-Daten (Sensoren, Kameras etc.) – vorhanden sind. In dem 2017 verfassten „Smart City Blueprint“ erörtert die Hongkonger Regierung ihre Mission, wie sie die Stadt zu einem lebenswerteren, nachhaltigeren, widerstandsfähigeren und wettbewerbsfähigeren Ort machen möchte. Dies beinhaltet auch mehrere Schritte im Bereich Digitalisierung – ein Thema, das erst jetzt von anderen Großstädten inmitten der aktuellen Krise eilig aufgegriffen wird.2 Seoul veröffentlichte 2019 seinen Investitionsplan mit einem Volumen von USD 1,2 Mrd.: Die Mittel sollen in 18 strategische Daten- und Smart City-Projekte fließen, u. a. über 50.000 Internet-of-Things (IoT)-Sensoren. Die Messung der Temperatur per Infrarot-Thermometer ist auf Flughäfen in ganz China und Südostasien bereits gängige Praxis.
Dank ihrer Erfahrung mit SARS konnten sich Hongkong, Seoul, Singapur, Taipei und andere intelligente Städte gut auf Situationen, wie wir sie derzeit erleben, vorbereiten und entsprechende Vorsorgemaßnahmen treffen. Dadurch konnten sie viel schneller und effektiver auf die aktuelle Krise reagieren. Die nun gemachten Erfahrungen zeigen, dass Tracing (Erfassen von Kontakten), Tracking (zusätzliche Erfassung von persönlichen Daten und Aufenthaltsorten) und Monitoring (Überwachung) im gesamten Stadtgebiet offensichtlich eine wichtige Rolle in der erfolgreichen Bekämpfung dieser Pandemie spielen. Die Einführung zusätzlicher Screening-Möglichkeiten bei der Ankunft im Land sowie die unverzüglich angeordnete Pflicht zur Nachverfolgung von Kontakten sind Beispiele für Faktoren, die zu einer niedrigen Mortalitätsrate in Taiwan beigetragen haben. Während in Europa selbst jetzt noch über das am besten geeignete System debattiert wird, hat Singapur bereits die Kontakt-Tracing-App entwickelt und im März eingeführt. Smart Cities haben schon laut Definition mit weitaus höherer Wahrscheinlichkeit die richtigen Instrumente, Daten und Datenanalysen an der Hand, um entschieden handeln zu können.
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MSCI dankt Lukas Neckermann, Managing Director von Neckermann Strategic Advisors, für die konstruktiven Gespräche und tiefgreifenden Analysen zu diesem Megatrend als wertvollen Beitrag zu diesem Artikel.
Lukas Neckermann ist Autor dreier Bücher: „The Mobility Revolution“ (2015), „Unternehmen in der Mobilitätsrevolution“ (2017) und „Intelligente Städte, Intelligente Mobilität: Die Transformation unserer Lebens- und Arbeitswelt“ (2018).
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